Die Natur als schönster Spielplatz für Kinder

Die Natur als schönster Spielplatz für Kinder

Die Natur ist der schönste und vielfältigste Spielplatz für Kinder. In folgendem Blogbeitrag gibt euch unsere Bloggerin Tina Vega-Wilson Inputs und geht der Frage nach: Was ist eigentlich so besonders am freien Spiel in der Natur?

Die Natur als schönster Spiel-und Erlebnisraum

„Freiheit wird in der Regel als die Möglichkeit verstanden, ohne Zwang zwischen unterschiedlichen Möglichkeiten auszuwählen und entscheiden zu können.“

de.wikipedia.org › wiki › Freiheit

Das Naturreich ist ein bedeutsamer Spiel- und Erlebnisraum für Kinder mit unschätzbarem Wert für Körper und Geist. Es vermittelt sowohl Kindern als auch Erwachsenen das Gefühl von Freiheit und zugleich Geborgenheit. Naturorte dienen zudem als wertvoller Erholungsraum im oft stressigen und hektischen Alltag. Die Natur erdet uns und verschafft uns einen innerlichen Ausgleich. Durch die achtsame Wahrnehmung und den Einsatz von all unseren Sinnen wird unsere innere Balance wieder hergestellt, und das passiert wie ganz von alleine, ohne Druck und äußeres Zutun. Sie läßt uns zur Ruhe kommen und entspannt uns. In Wäldern, Feldern und Wiesen können sich Kinder wie Erwachsene regenerieren und aus der Kreativität neue Kraft schöpfen. Denn die Natur setzt kreative Impulse frei. So wird ein kreativer Schöpfungsprozess in Gang gesetzt, der uns unvermittelt zur Umsetzung von neuen Ideen anregt.

Der Wald möchte von Kindern erlebt werden. In Naturspielplätzen werden Kinder zu EntdeckerInnen, zu SammlerInnen und JägerInnen. Hier herrscht das Gesetz der Natur. Zusätzlich hat das Kind die Möglichkeit, sich seinen eigenen Raum in seinem individuellen Rhythmus zu gestalten. Der Wald kommt mit seinem Reichtum an Artenvielfalt in Fauna und Flora auch ganz ohne Bespielung und großes Programm aus, denn das freie Spiel wurzelt in der Kreativität der Kinder.

Kreativsein in der Waldwerkstatt

Eine bei Kindern sehr beliebte Grundlage für das Spielen im Wald stellt die Einrichtung einer Waldwerkstatt dar. Dabei handelt es sich um einen von Kindern in der Gemeinschaft konzipierten und erschaffenen Raum, der Sicherheit, Geborgenheit und ein Zusammengehörigkeitsgefühl vermittelt.

Die Waldwerkstatt setzt Impulse, die Natur zu erforschen und zu erobern. Setzt man auf Selbstinitiative anstatt Bespaßung und Belehrung von Seiten der Erwachsenen, so können sich Kinder in ihrer Kreativität selbstbestimmt und lösungsorientiert entfalten.

Je nach Alter und Fähigkeiten des Kindes können Säge, Hobel, Schnitzmesser und Feile als Werkzeug eingesetzt werden. So können sich Kinder individuell und dennoch gemeinschaftlich produktiv und kreativ betätigen. Ein Unterschlupf wie beispielsweise ein selbst erbautes Tipi, eine einfache Hütte, ein Sofa aus Naturmaterialien oder Konstrukte aus Weidengelfecht stellen einen Rückzugsort dar, der Sicherheit und Geborgenheit vermittelt.

„Es muss nicht perfekt sein, sondern Freude machen!“, eine Devise, die Kindern den Druck nimmt und zugleich vermittelt:

„Du kannst das und du darfst in deinem Tempo und nach deinen Ideen handeln.“

Dies führt dazu, dass Kinder eigene Lösungsvorschläge entwickeln und mit Freude und Stolz ihr Bauwerk bestaunen. Kinder erkennen dadurch, dass sie auch bei Konflikten untereinander oder bei mißlungenen Versuchen selbstwirksam sind.

Die Art, wie Kinder ihre Umwelt frei von jeglichen Interventionen und Anreizen geschickt und aktiv formen und mitgestalten, stößt bei so mancher erwachsenen Begleitung auf einen positiven Überraschungseffekt.

Barfuß die Welt erfahren

Eine schöne und zugleich achtsame Erfahrung ist das Barfußgehen. Wir Erwachsenen sind es im hektischen Alltag oft gewöhnt, unsere 5 Sinne auszuschalten oder auf ein Minimum herunterzufahren. Wir sind zu fokussiert auf eine oder meist mehrere Aufgaben gleichzeitig, um die Umwelt um uns herum tatsächlich wahrzunehmen und den Moment genießen zu können. Unsere Sinne bleiben zugunsten kopflastiger Tätigkeiten bedauerlicherweise auf der Strecke. Umso wichtiger ist es, Pausen einzulegen, die uns achtsamer, lebendiger und gleichzeitig empfänglicher für unsere Sinneswelt machen. Das Barfußgehen ist eine wunderbare und sehr einfache Möglichkeit für Klein und Groß, um Achtsamkeit in den  Alltag zu integrieren und dem Fühlen, Schmecken, Riechen, Sehen und Hören bewußt einen Raum zur Verfügung zu stellen. Während das Barfußgehen im therapeutischen Kontext wie anfänglich durch die Kneipp Kur Popularität erlangte, ist es mittlerweile auch aus dem Bereich der ganzheitlichen Kindergesundheit nicht mehr wegzudenken.  Aus kinderorthopädischer Sicht unterstützt es optimal den Bewegungsapparat, indem es dem wachsenden Kinderfuß genügend Freiheit läßt, um sich gesund und ohne Einschränkungen und Fehlstellungen zu entwickeln. Unterschiedliche Bodenbeschaffenheiten mit den Fußsohlen wahrzunehmen bedeutet, sensibilisierter und fokussierter die Umgebung zu erspüren. Der weiche moosbedeckte Waldboden, ein Schotterweg, Erde, rauher oder glatter Fels, das kühle Naß einer Lacke... die Natur ist unglaublich facettenreich. Einen Barfußpfad bestehend aus unterschiedlichen Naturmaterialien gemeinsam mit den Kindern anzulegen ist auch eine schöne Möglichkeit, die Natur in all ihrer Intensivität zu erleben.

Top 3 unserer Spielideen im Wald

  • Einen Rahmen aus Ästen legen und ein Bild aus Naturmaterialien entstehen lassen
  • Baumgesichter aus Naturmaterialien mit Naturkleber (Wasser und Mehl) anbringen
  • Blinde Kuh mit Naturmaterialien spielen

Seid ihr auch so gerne in Wald, Wiese und Feld unterwegs? Was sind eure Lieblingsplätze zum Erkunden der Natur? Was macht ihr am liebsten?

Nadescha Stenzel

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